Eigentlich hatten wir nicht vor schon wieder in die USA zu reisen, aber ein erneuter Besuch in den Staaten ergab sich plötzlich aus familiären Gründen. Nachdem wir 1996 von der Ostküste bis weit in den Süden nun schon viel Sehenswertes erkundet hatten, planten wir dieses Mal die Strecke von Ost nach West mit dem Auto zu fahren. Knappe 5 Wochen hatten wir Zeit wieder unseren Rückflug anzutreten. Über Weihnachten hatte mein Schwager ein Appartment in Panama City Beach angemietet und dort wollten wir gemeinsam die Feiertage verbringen.
Aber der Reihe nach; Nachdem alle Formalitäten mit dem Mietwagen am Flugplatz Atlanta erledigt waren, machten wir uns auf den Weg von West nach Ost einmal quer durch die USA. Richtung Memphis auf der Srecke gingen Wegweiser nach Tupelo zum Geburtshaus von Elvis. Als Elvis Presley Fan muss man diesem Hinweis folgen:
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Auch Graceland in Mempis wollten wir unbedingt sehen, allerdings haben wir uns auf die Aussenanlagen beschränkt. Flugzeuge bestaunt, einmal durchs Museum geschmuppert, aber nachdem wir den Trubel um das Wohnhaus gesehen haben, haben wir uns mit der Aussenansicht begnügt.
Gemütlich ging unsere Tour weiter durch Arkansas, Oklahoma, Texas, New Mexico bis El Paso. Die Landschaft war anfangs noch recht abwechslungsreich, die Querung durch Texas zog sich. Man hatte das Gefühl nicht von der Stelle zu kommen, obwohl man Meilen zurücklegte, die Landschaft änderte sich kaum. Große Rinderherden, logischerweise Oelpumpen, Kakteen und überwiegend Steppe.
In New Mexico fuhr man lange mit Blick auf die Rocky Mountains zu. Viele Marker an den Parkplätzen, Wegrändern und exponierten Stellen geben Einblick in geschichtliche Ereignisse.
In Roswell sind wir leider erst abends angekommen, so dass ein Besuch in das Alien-Museen zeitlich nicht möglich war. Direkt vor Ladenschluss konnte ich mir jedoch noch ein paar hübsche Ohrringe erwerben
Bekannte Namen unter denen ich mir viel mehr vorgestellt habe wie: den
Rio Grande (hatte ich mir als großen, reissenden Fluß
vorgestellt). Ebenso El Paso, in meiner Vorstellung war ich weit hinter
der Zeit zurück, irgendwie hatte ich ein Bild mit einem Indianer
vor einem Tipi oder einem Mexikaner mit einem großen Sombrero auf dem Kopf erwartet:-)
Natürlich war es eine Großstadt wie viele andere und fast
wären wir im Verkehrsgewirr in Mexico gestrandet. Die
Durchgangsstrasse führt knapp an der mexikanischen Grenze vorbei
und die Grenzposten wollten uns partout rüberlocken. Mit einem
Mietwagen wären wir vielleicht einfach über die Grenze
gekommen, ob der Rückweg nach Kalifornien problemlos gewesen
wäre? Wir haben es sicherheitshalber nicht ausprobiert!
Auf dem schnellsten Weg raus aus El Paso!
Drei Wochen hatten wir von Atlanta bis El Paso eingeplant um
einen Eindruck von der Weite des Landes zu bekommen, aber es war
wirklich nur ein reinschnuppern, dann mußten wir uns auf den
Rückweg machen, denn wir waren zu Weihnachten mit unserer
Verwandtschaft in Panama City Beach verabredet.
Nun ging es Richtung Süden auf den Golf von Mexico zu. San Antonio und Houston haben wir links liegen gelassen.
In erster Linie aus Zeitmangel, aber auch weil sich die Großstädte weltweit immer mehr ähneln - das heißt aber nicht,
dass wir das nicht in einem separaten Urlaub nachholen.
Der südlich Teil von Texas auf die Küste zu gestaltete sich landschaftlich völlig anders als die endlose Weite weiter im Norden. Der Mississippi ist ein grandioser Fluß, den wir durch die Südstaaten mehrfach überquert haben. Die filigranen Brücken und die Raddampfer waren immer wieder ein Hingucker.
Der ehemals reiche Süden hat uns in seiner
Ursprünglichkeit und den Herrenhäusern fasziniert.
Die freistehenden Plantagenhäuser in Louisiana sind sehenswert.
Eine informative Führung durch das wunderschöne Plantagenhaus "Nottoway" hat uns den Eindruck vermittelt,
wie die Plantagenbesitzer damals gelebt haben. Entlang an Zuckerrohrfeldern und Pipelines rückte New Orleans immer näher.
New Orleans war für uns ein Muss und auch ohne Voranmeldung bekamen wir ein wunderschönes Zimmer mit direkten Zugang
zum traumhaften Garten, den man unterhalb im Bild sieht. Wir können nur hoffen, dass diese wunderschöne Stadt nach Hurrican Katrina wieder genauso schön aussieht wie 1997.
Dort legten wir nochmal einen Stop ein bevor wir endgültig zu unserer Verabredung nach Panama City Beach aufbrachen.
Die vielen Übernachtungsmöglichkeiten für durchreisende Touristen sind optimal. Noch in Deutschland hatten wir uns eine feste Route zurechtgelegt, aber wenn man dann im Land ist schmeißt man wieder viele Pläne über den Haufen. In Panama City Beach angekommen, freuten wir uns auf ein gemütliches Familientreffen. Weihnachten und Silvester in Florida zu feiern ist auch mal ganz nett, aber wenn man mit den traditionellen Feiern in Deutschland groß wird, ist es doch etwas befremdlich. Doch die ausführlichen Strandspaziergänge, Möwen füttern und die allabendlichen Sonnenuntergänge waren auch nicht zu verachten.
Hochhäuser am Strand sind eigentlich nicht schön, aber wenn man das Glück hat in der obersten Etage zu wohnen, hat das auch was für sich. Wir hatten vom Bett aus einen direkten Blick aufs Meer und jeden Abend konnten wir Delfine und die traumhaften Sonnenuntergänge beobachten.
Jeder schöne Urlaub geht einmal zu Ende. Eigentlich hatten wir in Florida Wärme erwartet, aber man staune, morgens war warm anziehen angesagt und auf dem Balkon mußte man vorsichtig sein, um nicht auf Glatteis auszurutschen. Die Temperaturen kletterten dann aber im Laufe des Tages.