Unsere Reise führte uns im Herbst 1996 zunächst an die amerikanische Atlantikküste und später an die Pazifikküste.
In Atlanta verspätet angekommen, gings mit dem Mietwagen erst einmal raus aus der Stadt. Sehr angenehm ist, dass man nicht im Vorfeld ein Hotel/Motel buchen muß, denn an den Ausfallstrassen gibt es davon genügend zur Auswahl.
Am nächsten Tag ging es Richtung Augusta. Wir haben uns die Stadt
mit ihrem schön renovierten Zentrum angeschaut, doch die meiste Zeit
verbrachten wir am Savannah River. Die Hafenanlage war parkähnlich
und hübsch angelegt, beeindruckend war die historische Klappbrücke.
Nach unserem Strandurlaub blieb uns noch eine Woche bevor wir unseren Anschlußflug von Atlanta nach San Francisco antreten mußten. Eine wunderschöne Fahrt von der Ostküste durch die Appalachen und die Great Smoky Mountains, logischerweise eine total andere Landschaft. Quert man die Appalachen in Ost-West - Richtung, dann geht es wie auf einem riesigen Waschbrett ständig auf und ab. Auf dem Weg nach Nashville haben wir den südlichen Teil des Staates Kentucky angekratzt.
Eigentlich hatten wir vor, die Autobahn zu nehmen, doch durch einen Unfall war die Einfahrt gesperrt und wir mußten über Landstrassen fahren. Das gab Gelegenheit, noch viel von der bergigen und waldreichen Landschaft zu sehen. Manchmal wird man eben zu seinem Glück gezwungen. Leider wurde es während der langen Fahrt schnell dunkel, aber Kohleabbau und jede Menge "poison ivy" an den Böschungen und Telefonmasten luden dann doch nicht zum Verweilen ein. Restaurants und Motels waren auf den Nebenstrecken nicht leicht zu finden, aber ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn, in diesem Fall ein hervorragendes Staekhouse der Ponderosa - Kette.
Wenn man im Staate Tennessee ist, ist es ein Muss, in Nashville gewesen zu sein. Musik ist dort alles. Überall wird Country music gespielt - nicht nur aus den Lautsprechern, sondern auch Life. Natürlich laden die Souveniershops entlang der Musikstrasse zum Geld ausgeben ein.
In Huntsville (Alabama) bestaunten wir die riesigen Saturn Raketen.
Wieder in Atlanta angekommen, traten wir unseren Flug nach San Fancisco an. Damit änderte sich nicht nur das Klima, sondern auch die Landschaft.
In San Francisco gelandet, das Mietauto in Empfang genommen, auf direktem Wege über La Honda an die Pazifikküste und Richtung Süden gefahren!. -Für die Stadt San Francisco waren die letzten Tage unseres Urlaubs reserviert.- Nach ein paar Kilometern mußten wir feststellen, dass man uns ein Auto mit einem fast leeren Tank gegeben hatte, der nächsten Tankstelle zitterten wir uns über 90 Meilen entgegen.:-(
Nachdem Manfred schon einmal in Kalifonien war, wollte er mir auch den Gift Shop zeigen, in dem er eine Scheibe aus einem Redwood - Mammutbaum gekauft hatte. Diese Scheibe ziert seit Jahren unser Wohnzimmer mit einem eingebauten Uhrwerk.
Unser nächster Stop war das Städtchen Monterey. Beine vertreten, nette Geschäfte und nur ein paar Schritte zum Strand, wo die Ottern ein kleines Gastspiel für uns gaben.
Die Küstenstrasse 101 bot ständig neue Ausblicke - es war eine wunderschöne Fahrt, obwohl die Sonne von viel Hochnebel verdrängt wurde. Mehrere parkende Autos bei Big Sur und auf einer Wiese viele Leute, die Richtung Strand marschierten, da mußte etwas Besonderes sein. Es gab wirklich was zu sehen - Seelöwen aus nächster Nähe.
Wir haben uns logischerweise länger als geplant hier
aufgehalten. Es war spannend diesem Treiben zuzuschauen, die meisten Viecher
lagen faul im Sand, aber die Bullen kämpften um ihr Revier.
Eins muß man allerdings sagen: In Massen stinken diese Burschen ganz gewaltig:-)
Bei Santa Barbara und Malibu führt die Küstenstrasse direkt am Strand entlang. Die Parkanlagen sind sehr gepflegt und laden zu einer kleinen Erholungspause ein. Die Palmen und exotischen Pflanzen mit ihren leuchtenden Blüten verstärken die Urlaubsstimmung.
Los Angeles war bei dieser Reise unser südlichster Anlaufpunkt. Als neugieriger Mensch wollte ich natürlich den Sunset Boulevard in Hollywood sehen. Die Sterne mit den vielen bekannten Namen weckten Erinnerungen an viele Stars. Mit einem Blick auf die Grundstücke der Schöen und Reichen durch Beverly Hills und Bel Air haben wir uns aus LA verabschiedet in Richtung Palm Springs.
In Palm Springs haben wir uns sehr wohl gefühlt. Eigentlich wollten wir nur einmal übernachten, aber Klima und Ambiente haben uns überzeugt länger zu bleiben. Die Luft war wie Samt und Seide, selbst nachts um 22 Uhr konnten wir den Pool und das Jacuzzi nutzen.
Von Palm Springs aus sind wir in ein Indianer Reservat "Indian Trail " gefahren. Schmal und gar nicht amerikanisch war die Strasse zum Canyon. Die Angebote in dem kleinen Laden "Trading Post" bei den Indianern waren hübsch und vielseitig - dort habe ich ein paar schöne Navajo - Ohrringe gekauft.
Auf den Weg nach Las Vegas haben wir einen Abstecher in den Joshua National Park gemacht. Es ist erstaunlich, wie gross die Freilandyuccas werden, hier haben sie das richtige Klima. Die Blütezeit war leider vorbei, aber es muss super aussehen, wenn die Pflanzen in voller Blüte stehen.
In Kelso war nicht nur für uns Ausgangspunkt zu einer Wüstentour. Dort trafen wir ein paar junge Münchner, die mit ihren Motorrädern ebenfalls in die Wüste wollten. Kelso war sicher mal eine wichtige Bahnstation, die endlos langen Züge der Union Pacific und Chicago NorthWest waren ein echter Hingucker.
Hinter Kelso hört sehr bald die Asphaltstrasse auf, dann gibt es nur noch unbefestigte Strassen. Stundenlang sind wir durch die Wüste gefahren und unserem Auto konnte man es auch ansehen :-)
Auf der Weiterfahrt haben wir noch einen Schlenker nach Nelson zum Colorado River gemacht. Die Landschaft hat uns sehr gefallen, es war entspannend ruhig - kein Touristenbetrieb.
Am Hoover Damm kurz vor Las Vegas war das allerdings anders, nicht nur wir besuchten den gewaltiger Staudamm. Zwischenzeitlich war es dunkel geworden und genau das wollten wir, denn Las Vegas glänzt ja besonders bei Nacht. (Bilder von Las Vegas habe ich nicht auf meinen Seiten, da gibt es viele Fotos im Web und die besser als meine).
Vor einem Motel in Indian Springs fuhren ein paar Pensionäre mit ihren Oldtimern vor. Die Wagen waren in einem super Zustand, da merkt man, dass das trockene Klima das Blech schont. Die Herren waren auch mächtig stolz auf ihre Oldtimer.
Death Valley ist ein Begriff, das muß man erlebt haben. Hitze, Sanddünen und Felsformationen - nicht nur landschaftlich interessant, auch das Borax Museum im Death Valley war sehr informativ.
Der Gründer F.M. "Borax" Smith erbaute 1883 das Gebäude der Pacific Coast Borax Co. Das älteste Haus im Death Valley stand ursprünglich im Twenty Mule Team Canyon als Büro, Schlafplatz und Teststation für den Erzabbau. 1954 wurde das Gebäude verlagert und als Museum eingerichtet. Die alten Transportmittel sind im und um das Museum für Besucher ausgestellt, damit man die Geschichte der Region besser versteht. Die Borax-Transportwagen mussten in dem schwierigen Gelände von bis zu 20 Maultieren gezogen werden! Die Aussicht vom legendären Zabriskie Point ist einmalig und nicht umsonst so berühmt.
Weiter durch das Death Valley gings über die Passstrasse zum Owens Salzsee. Die Überquerung des Sees mit seinem dampfenden Wasser war beeindruckend.
Den Gebirgszug Sierra Nevada haben wir im großen Bogen erst südlich, dann wieder Richtung Norden über den Sequoia National Park und Kings Canyon National Park umfahren. Passstrassen und Ebenen mit endlosen Obstplantagen lassen die Fahrt nicht langweilig werden.
Diese Riesen im Sequoia und Kings Nationalpark sind gigantisch. Der gewaltigste Mammutbaum dort hat eine Höhe von 83 Metern und einen Bodendurchmesser von ca. 12 Metern. Sein Alter schätzt man auf 2500 Jahre.
Von der Landstrasse aus sahen wir eine Rauchfahne, diesen Brandherd haben
wir dann auch gleich telefonisch bei der Feuerwache gemeldet. Feuer ist
bei den Temperaturen und der Trockenheit eine ständige Gefahr für
den Baumbestand.
Der Yosemite Natioanlpark ist über 3000 km² groß und bietet ein vielseitiges Landschaftsbild. Wanderwege zu den Aussichtspunkten sind für den Ansturm der Besucherzahlen gut ausgebaut. Halfdome Mountain und Glacier Point sind fazinierende Anblicke.
Eigentlich wollten wir nun direkt zum Tahoo Lake durchfahren, aber ein Wegweiser nach Bodie, einer alten "Goast Town", ließ uns umdenken. Kurz vor 18 Uhr ließ uns der Ranger nach gutem Zureden doch noch in das Areal. Bei einsetzender Dämmerung blieben uns 20 Minuten einen Blick in die alte Kirche, Häuser mit der ursprünglichen Einrichtung, Scheunen und den alten Friedhof zu werfen.
Am Lake Tahoe haben wir uns ein paar Tage einquartiert. Zum einen ist der See wunderschön und er bietet Ausgangsmöglichkeiten für Tagestouren.
In der Nähe gibt es ein kleines Städtchen names Truckee. Von dort wurden kombinierte Bahn-/Busreisen nach Sacramento angeboten. Ganz so weit wollten wir jedoch nicht fahren, aber eine Tagestour von Truckee nach Colfax mit dem Bus und zurück nach Truckee wollten wir uns dann doch gönnen. Der Spaß war zwar recht teuer, aber die Fahrt hin mit einem Amtrac Bus und die Rückfahrt mit der Bahn in diesem extremen Gebirgstal waren schon ein Erlebnis. Mit etwas Phantasie konnten wir uns vorstellen, was für eine Knochenarbeit der Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert gewesen sein muß.
In Colfax hatten wir einen längeren Aufenthalt, aber es wurde nicht langweilig in dem Western Städtchen. es gab dort einen Ausstellungszug von 1875 "Baldwin Locomotive Works Philadelphia". Eine reizende Dame erzählte uns vieles über die Zeit vor und nach dem Goldrausch. Die Ausstattung war logischerweise auch aus der alten Zeit.
Virginia City war in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts mit 30.000 Einwohnern die größte Stadt zwischen Chicago und San Francisco. Die Silberminen brachten damals den Aufschwung und Reichtum. Heute ist es ein beschauliches Western-Städtchen, welches in erster Linie vom Tourismus lebt. Virginia City war eigentlich das gleiche Schicksal bestimmt wie Bodie - es gab nur noch eine Handvoll Einwohner, als diese sich des touristischen Potenziaals bewußt wurden. Saloons und originelle Wildwest-Kneipen, Kutschfahrten in die Silberminen geben uns Einblick wie es früher einmal ausgesehen hat.
Allerdings, wenn man sich einen echten Eindruck der Vergangenheit verschaffen möchte, ist Bodie, unbewohnt als eine echte "Geisterstadt" eine tolle Alternative.
Im Lassen Volcanic Nationalpark erreichten wir per Fußmarsch die Schwefelquellen, sehr interessant, aber lange konnte man es dort nicht aushalten, der intensive Geruch war unangenehm.
Das Eingangsschild vom Whiskeytown-Park hat uns gefallen. Das Städchen Scotia gehört der Holzfabrik vor Ort, die die Häuser und Wohnungen den Mitarbeitern zur Verfügung stellt. Dort gibt es eine vorbildliche Sozialstruktur und keine Kriminalität. Im Info Museum gab es viele Informationen zur Holzverarbeitung.
Auf der Fahrt durch Kalifornien haben wir tausende Fotomotive entdeckt. Einige davon möchte ich Euch nicht vorenthalten: Öffnungszeiten :-), Landmarks zu Sehens-/Wissenswertem, toll gepflegte und aufgemotzte Oldtimer.
Redwoods gibt es nicht nur in Nationalparks. Vor diesen Giganten steht man wirklich ehrfürchtig, einfach fazinierend. Die unterschiedlichsten Formen der Stämme; mal kerzengerade, mal vom Alter ausgehölt - dass man mit einem Auto durchfahren kann.
Von San Francisco gibt es so viele schöne Ansichten, daher hier nur eine kleine Auswahl. Es war ein tolles Schauspiel als die Kunstflieger der Air Force über und unter der Golden Gate Bridge ihre Kunststücke gezeigt haben. Ob das heute wohl auch noch möglich ist bei den jetzigen Sicherheitsbestimmungen?
Uns hat es gefallen. Sehenswürdigkeiten im Überfluß, Ausflug nach Sausalito, an Alcatraz vorbei und nette Leute an Bord. Das Wetter hat auch mitgespielt und so war dies ein traumhafter Abschluss unserer vierwöchigen Rundfahrt.