Unsere erste Kreuzfahrt 2013

Es war schon lange mein Wunsch einmal wieder eine Seereise zu machen. Als junges Mädchen hatte ich schon einmal die Gelegenheit mit der damaligen MS Bremen in die USA zu reisen. Fliegen war 1963/64 noch wesentlich teurer als die Überfahrt mit dem Dampfer in die Staaten.

Nun, genau 50 Jahre später, bekam meine Schwägerin im Frühjahr 2013 ein Angebot von der TUI für eine kurze Ostseekreuzfahrt und wir nahmen die Gelegenheit wahr und buchten gemeinsam diese Schnuppertour.

Eine Woche bevor wir "in See stechen" konnten, nutzten wir die Zeit, während der Anreise aus Süddeutschland etwas von den "neuen Bundesländern" zu erkunden. Was wir noch nicht wissen konnten als wir uns für diese Strecke entschieden haben: Dass die direkte Süd-Nord Route (A7) über Kassel nach schweren Unwettern wegen Überschwemmung gesperrt werden mußte.

Eigentlich wollten wir bis Wismar durchfahren, denn das Wetter war auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt nicht berückend. Nach einigen Stunden Fahrt übernachteten wir aber in Mecklenburg-Vorpommern im Hotel Mecklenburger Mühle.

Nach einer erholsamen Nacht war es nur noch ein Katzensprung bis Wismar. Die historische Altstadt haben wir bei schönstem Wetter erkundet. Während wir immer nach Fotomotiven Ausschau hielten, wurden wir von einem älteren Herrn angesprochen, der es uns ermöglichte ein Foto mit einem einmalig schönen Blick auf die Kirche St. Georgen aus einem privaten Innenhof zu schiessen. Für einen ausführlichen Rundgang durch die alte Hansestadt und eine Hafenrundfahrt haben wir uns die Zeit genommen. Bevor wir unsere Fahrt nach Schleswig-Holstein fortsetzten, musste es noch ein Fischbrötchen am Hafen sein.

Bevor wir ab Kiel unsere Schnupperkreuzfahrt mit der "Mein Schiff 1" antraten, haben wir in den Tagen viel gemeinsam unternommen. Die norddeutsche Landschaft mit dem vielen Wasser, Kanälen und den Backsteinhäusern in den Städten ist immer wieder ein vertrautes Bild.
Einen gemeinsamen Ausflug nach Dänemark haben wir unternommen und das Schloss Gravenstein besichtigt. Zum Schloss Augustenburg machten wir einen Abstecher - unsere Großmutter hatte dort einmal (zur Kaiserzeit, als diese Gegend noch zu Deutschland gehörte) eine Anstellung als Kindermädchen. Auf der Rückfahrt legten wir noch einen Stopp in Sonderburg ein, es gab ein leckeres Eis an der Hafenpromenade.

Wir unternahmen bei schönstem Wetter ausgiebige Wanderungen an der Schlei, schauten uns Städte in der Umgebung an, bummelten durch Einkaufsstraßen und freuten uns über Dinge, die im Süden weniger angeboten werden, z.B. über die enorme Auswahl an Lakritz.
Die Woche bis zur Einschiffung in Kiel verging rasch. Gesprächsstoff gab es genug und abends spielten wir gemeinsam Rummykub und Phase 10.

In Kiel am Hafen angekommen, wartete unser Schiff bereits. Der Empfang auf dem Schiff war perfekt und wir machten uns mit den Räumlichkeiten vertraut. Wie von Geisterhand wurde das Gepäck auf die jeweiligen Kabinen verteilt. Solange es noch hell war, standen die meisten Passagiere auf dem offenen Deck und genossen die Aussicht auf die Küste, das Wasser und die vorbeifahrenden Schiffe. Am Abend wurden wir mit einem herrlichen Sonnenuntergang und einem leckeren Menue belohnt.

Unsere Reise begann mit einem Tag auf See. Die Crew stellte sich vor und wir wurden anschließend verwöhnt mit gemixten Drinks und Leckereien an Deck. Bei dem herrlichen Wetter wurde natürlich auch der Pool ausprobiert. Wohlfühlatmosphäre pur 😃 Den Abend ließen wir im Theater ausklingen.

Wir genossen die Aussicht auf die Küste von Norwegen von unserer Kabine aus. Am frühen Morgen machte unser "Mein Schiff 1" in Oslo fest. Für die Stadtbesichtigung blieben uns einige Stunden. Gleich neben dem Pier erkundeten wir die alte Akershus-Festungsanlage aus dem 13ten Jahrhundert. Vorbei am Parlament, dem Nationaltheater, der Universität machten wir uns auf zum Königspalast. Wir genossen den wunderschönen Park. Bevor wir wieder an Bord gingen machten wir noch schnell ein Foto von dem Nobel Friedenszentrum.

Aarhus wurde bereits von den Wikingern gegründet. Umso erstaunlicher war der Blick auf die modernen, weißen Häuser beim Einlaufen in den Hafen. Gemütlich schlenderten wir in der Innenstadt die Aboulvarden mit den vielen Cafés entlang. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die vielen Backsteinbauten, den Dom und die Jugendstilfenster an der Aussenfassade des Theaters.

Kopenhagen war unser letzter Landgang. Am Hafen entlang musste man nur den Menschenmassen nachlaufen, dann stand man auch schon vor der kleinen Meerjungfrau. Sehr erholsam waren die wunderschönen Parkanlagen mit den vielen Denkmälern. Um Kopenhagen mit seinen Sehenswürdigkeiten und den vielen Museen zu besuchen reichte leider die Zeit nicht. Wir genossen das schöne Wetter und nahmen einen ersten guten Eindruck mit auf das Schiff und mit nach Hause.

Es waren erholsame Tage auf der Ostsee mit dem wunderschönen Schiff "Mein Schiff 1". Allerdings muss man bei dem leckeren, vielseitigen Essensangebot aufpassen, dass man gemäßigt isst - sonst klemmen nach der Fahrt die Hosen. Das Schiff war super, man sollte solche Reisen öfter machen, der Verwöhn-Faktor ist einfach Spitze!